Carillon

Neben dem täglichen, automatischen Glockenspiel um 09.00 Uhr, 12.00 Uhr, 15.00 Uhr, 17.00 Uhr und 19.00 Uhr, kommt das Instrument ebenso bei anderen Anlässen zum Einsatz. Außerdem kann das Carillon (Glockenspiel) der Marktkirche bei zahlreichen Führungen besichtigt werden.

Die Termine der Carillonmusik erfahren Sie hier und die Termine der Carillonführungen erfahren Sie hier auf der Kirchenmusikseite der Marktkirchengemeinde. Das tägliche Programm finden sie hier.

Das Carillon der Marktkirche Wiesbaden

Am 31. Oktober 1986 (Reformationstag) wurde das durch die niederländische Glockengießerei Koninklijke Eijsbouts (Asten) erbaute Carillon mit einer Feierstunde in der überfüllten Marktkirche seiner Bestimmung übergeben. Das anschließende Festkonzert spielte der renommierte niederländische Carillonneur Arie Abbenes (Dom zu Utrecht). Finanziert wurde das schon 1983 durch Pfarrer Thomas-Erik Junge und Kantor Hans Uwe Hielscher initiierte Glockenspielprojekt ausschließlich durch Spenden und durch eine Zuwendung der Landeshauptstadt Wiesbaden. Das Wiesbadener Carillon besteht aus 49 Bronzeglocken mit einem Tonumfang von c1 – d1 – e1 – f1 – chromatisch bis d5. Dabei wurden vier der fünf vorhandenen Läuteglocken in das Spiel integriert (d1 – e1 – fis1 – a1), d. h. diese vier Glocken haben zusätzlich einen Außenhammer, der mit dem Spieltisch verbunden ist. Die größte Glocke des Instruments (c1) hat ein Gewicht von 2,2 Tonnen, die kleinste (d5) wiegt 13 kg. Das Gesamtgewicht aller Glocken beträgt 11 Tonnen bzw. 21 Tonnen einschließlich der gesamten Stahlkonstruktion des Glockenstuhls etc. Die 45 neu gegossenen Glocken sind in dem eigens dafür konstruierten Glockenstuhl im (mittleren) Hauptturm der Kirche installiert (ca. 60 m hoch, oberhalb der vorhandenen Läuteglocken, unterhalb der beginnenden Turmspitze). In einer kleinen, vor Wetter und Lautstärke schützenden Spielkabine, auf der Ebene zwischen Läute- und Carillon-Glocken, ist der Spieltisch untergebracht, der über 290 Treppenstufen zu erreichen ist. 37 Glocken sind außerdem mit einer automatischen Spieleinrichtung ausgestattet (mit je einem zweiten Hammer am Äußeren der Glocken). Dadurch wird ein tägliches, kurzes Spiel zu festgesetzten Zeiten ermöglicht, das von einem Computer gesteuert wird. Vorrangig wird das Carillon aber „live“, d.h. von Hand gespielt: in regelmäßigen Konzerten zur Marktzeit am Samstagmittag, aber auch bei Gottesdiensten und Festveranstaltungen der Marktkirche. Man hört das Carillon am günstigsten auf dem gesamten Vorplatz der Marktkirche in einiger Entfernung zum Turm, aber auch in der benachbarten Parkanlage und auf dem Marktplatz vor dem Rathaus – überall dort, wo man zwei Seiten des Hauptturmes sehen kann und dadurch das Instrument „räumlich“ hört.